"Bewusstsein: Wir stehen an einem Ende, wir sind ein Anfang"
Christian Morgenstern, 1871-1914
Schriftsteller, Dramaturg, Journalist und Übersetzer
Die meisten Menschen halten Hypnose für Bühnen- oder Varietézirkus oder einfach für Hokuspokus. Dabei haben Hypnose-Methoden längst einen festen Platz vor allem in der Schmerzmedizin wie auch in (seriösen) Psychotherapieformen - und haben so garnichts mit dem Auftritt oft schriller, wenngleich auch faszinierender Bühnenhypnotiseur*innen zu tun.
Die Hypnose war als Heilverfahren bereits den Sumerern und alten Ägyptern bekannt. Augustinus (354 - 430) und Paracelcus (1494 - 1541) berichteten schon darüber und empfahlen Hypnosebehandlungen.
"Die Hypnose ist ein vorübergehender Zustand veränderter Aufmerksamkeit beim Patienten; ein Zustand, in dem verschiedenen Phänomene spontan oder als Reaktion auf verbale und andere Reize auftreten können. Die Phänomene umfassen eine Veränderung des Bewusstseins und des Gedächtnisses, gesteigerte Empfänglichkeit für Suggestion, Antworten und Gedanken des Patienten, die ihm in seinem gewohnten Geisteszustand nicht vertraut sind. Jede Hypnose ist eine Selbsthypnose. Der Hypnotisator erzeugt bei dem zu Hypnotisierenden lediglich eine mehr oder weniger starke Vorstellung der beabsichtigten Wirkung, die dieser durch Selbsthypnose umsetzt" (British Medical Association).
Die formelle Trance ist eine Methode von mehreren hypnotischen Methoden. Hierzu gehören zum Beispiel auch
- Die spontane Trance
- Das Spiel
- Geschichten und Metaphern
- Rituale
- Bilder und Suggestionen (direkte, indirekte, verbale, nonverbale)
und andere mehr.
Wie bei jeder Therapieform ist auch in der Hypnosetherapie, die unter anderem mit Trance-Sequenzen arbeitet, die aktive Mitarbeit der Klient*innen unverzichtbar.
........ bedeutet, Hypnotherapie und Systemische Therapie miteinander zu verbinden.
Wegweisend und prägend in der Hypnosetherapie war Milton Erickson, 1901-1980, ein amerikanischer Psychiater, Psychologe und Psychotherapeut.
Für Erickson bedeutete das Unbewusste eine schier endlose Quelle für kreative Selbstheilung. Er beeinflusste grosse und bekannte
Therapeut*innen seiner Zeit und nachfolgende ebenso wie die Schulen der Familientherapie, der systemischen Therapie und daraus folgende lösungsfokussierte Therapieansätze - hier ist vor allem die
"Heidelberger Schule" (Helm Stierlin-Gruppe) zu nennen und Gunther Schmidt, der das hypnosystemische Konzept wesentlich weiterentwickelte und als Pionier der Verbindung von Systemischer Therapie
und Hypnotherapie gilt.